Unsere AG setzt sich ein für die dringend erforderliche Verkehrswende in Bergisch Gladbach. Wir sehen in diesem Bereich akuten Handlungsbedarf und erarbeiten konkrete Forderungen und Verbesserungsvorschläge, die wir der Kommune unterbreiten wollen.
Der Autoverkehr in unserer Stadt ist nach wie vor überproportional hoch und trägt zu einem erheblichen Maß an dem klimaschädlichen Ausstoß von CO2 bei. Die Straßeninfrastruktur stößt schon lange an ihre Grenzen! Wir erleben fast täglich den Verkehrsinfarkt: Staus, Abgase und Lärm gehören zu unserem Alltag und schränken unsere Lebensqualität in erheblichen Maße ein.
Eine Verkehrswende ist mehr als überfällig!
Schon vor Jahren hat die Stadt erkannt, dass es so nicht weitergehen kann und gab eine groß angelegte Untersuchung in Auftrag. Die Ergebnisse und entsprechenden Maßnahmenvorschläge wurden 2016 im Mobilitätskonzept (MobiK, bergischgladbach.de/mobilitaetskonzept.aspx) festgelegt, welches vom Ausschuss für Umwelt, Klima und Verkehr (AUKIV) beschlossen wurde. Eine zentrales Anliegen im MobiK ist die Verringerung des Autoverkehrs sowie der Ausbau alternativer Mobilitätsangebote, u.a. die deutliche Stärkung der Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer sowie ein Ausbau des ÖPNV.
Leider ist es bei den guten Vorsätzen geblieben. Nur Wenig wurde bisher umgesetzt, an der Verkehrssituation hat sich kaum etwas verändert. Im Gegenteil: Der Autoverkehr nimmt immer weiter zu!
Für Radfahrer besteht eine unbefriedigende Situation. Die vorhandene Fahrradinfrastruktur wird den Erfordernissen bei Weitem nicht gerecht. Die Radwege sind lückenhaft, zu schmal, holprig, zugeparkt, zu gefährlich. Es fehlt oft die Abgrenzung zu Fußwegen und Autofahrern, was häufig zu Konflikten und Unfällen führt. Radfahren in Bergisch Gladbach ist oft ein lebensgefährliches Unterfangen!
Auch der Raum für Fußgänger ist knapp und wird häufig zusätzlich eingeschränkt durch parkende Autos und Radwege. Die Wartezeiten an Ampelphasen sind oft sehr lang, Fußüberwege fehlen.
Der ÖPNV wird dem Bedarf nicht gerecht und ist keine gute Alternative zum Auto. Er ist zu teuer, das Tarifsystem ist zu kompliziert, in ländlichen Gebieten sind die Taktzeiten zu groß, die Anbindungen oft schlecht.
Um eine Änderung des Modal-Splits zugunsten alternativer Verkehrsarten zu erreichen, muss der vorhandene Verkehrsraum dringend neu verteilt werden, und zwar so, dass auch die Belange von Radfahrern und Fußgängern ganz wesentlich berücksichtigt werden und für die Gladbacher eine echte Alternative zum Auto darstellen.
Forderungen der Klimafreunde AG Verkehrswende
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- Deutliche Reduktion des verkehrsbedingten CO2-Ausstoßes und anderer Schadstoffe wie Stickoxid (NO2) und Feinstaub durch die Verringerung des Autoverkehrs. (Maßnahmen: Geschwindigkeitsbegrenzung im innerstädtischen Bereich mit Tempo 30, Parkraumfreigabe für den Rad- und Fußverkehr, Stadtdurchfahrt nur für dieselfreie Fahrzeuge)
- Deutliche Stärkung des Radverkehrs durch den zügigen Ausbau und signifikante Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur (Maßnahmen: Ausbau und Verbesserung von Radwegen, Fahrradstraßen, Radschnellwegen, Protected Bikelanes, Lückenschluss von Radwegenetzen, gesicherte Abstellplätze, Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr u.v.m. )
- Deutliche Stärkung des Fußverkehrs (mehr Raum, gesicherte Überwege, kurze Ampelphasen)
- Deutliche Verbesserung eines klimafreundlichen ÖPNV (deutlich günstiger, einfache Tarifsysteme, häufigere Taktzeiten und bessere Anbindungen vor allem in ländlichen Gebieten, Einsatz von klimafreundlichen Verkehrsmitteln wie E-Busse oder Wasserstoffbusse)
- Einführung und regelmäßige Durchführung eines Runden Tisches „Verkehrswende in GL“ mit der Beteiligung von Verbänden wie ADFC, VCD und weiteren Fahrrad- und Klima-Initiativen zur Erarbeitung von klimafreundlichen Verkehrskonzepten.
- Schnelle und konsequente Umsetzung des bereits 2016 erarbeiteten Mobilitätskonzepts
Konkrete Ideen und Verbesserungsvorschläge nimmt die Klimafreunde AG Verkehrswende gerne entgegen. Auch über engagierte Mitarbeit würden wir uns freuen. Schreibt euer Anliegen einfach an verkehrswende@klimafreunde-rheinberg.de.