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Wie nachhaltig sind unsere Krankenhäuser

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Klima und Gesundheit bei den Klimafreunden Rhein-Berg haben sich gründlich mit dem Thema „Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“ befasst und die drei lokalen Krankenhäuser unter die Lupe genommen.

Die Klimakrise betrifft alle Bereiche der Gesellschaft und alle müssen das ihnen Mögliche tun, dass wir zusammen auf dem 1,5-Grad-Pfad bleiben können. Das Gesundheitswesen ist mit ca. fünf Prozent der Treibhausgasemissionen nicht unwesentlich an der Krise beteiligt. Damit hat es aber auch gute Möglichkeiten, an einer Lösung mitzuarbeiten.

Der Deutsche Ärztetag 2021, die höchste Instanz der Ärzteschaft, hatte bereits wichtige Beschlüsse gefasst, was und in welcher Geschwindigkeit zu tun ist. Denn „gesundheitsschädigende Auswirkungen durch den Gesundheitssektor (…) sind nicht hinnehmbar“. Als Ziel formulierte der Ärztetag, dass der Gesundheitssektor bis 2030 klimaneutral arbeitet.

Wir, die AG Klima und Gesundheit der Klimafreunde RheinBerg, wollten herausfinden, welche Aktivitäten die lokalen Kliniken unternehmen, um diese Anforderung zu erfüllen. Und haben sie direkt befragt.

Kluge Beschlüsse und Forderungen

In zwei Gutachen, die die Krankenhausgesellschaft NRW vorstellte, werden Handlungsfelder (direkte und indirekte Emissionen, Mobilität und Warenketten) und Finanzierungsmöglichkeiten (Krankenhaus-Klimafond des Landes) vorgestellt, die sich mit den von uns dargestellten und abgefragten Bereichen überwiegend decken. Unsere Annahme war, dass es zwar viele kluge Beschlüsse und Forderungen gibt, dass aber die jeweiligen Akteure mit der Umsetzung ziemlich alleine gelassen werden.

Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Aktivitäten, um Umweltbereich, Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzt:innen Hilfen bei der notwendigen Transformation zu geben. So bildet KLIK-Green, eine Zusammenarbeit von BUND und Umweltbundesamt, Klimamanager:innen aus. Auch gibt es von der Deutschen Allianz Klima und Gesundheit (KLUG) eine Broschüre zu wesentlichen Schritten und Handlungsmöglichkeiten und die Krankenhausgesellschaft NRW berät bei diesen Fragen.

Die Finanzierung dieser großen Anstrengungen, die ein wichtiger Grund bisheriger Zurückhaltung war, könnte mit dem oben genannten Klimafond erleichtert werden.  

Fragebögen bleiben unbeantwortet

Wir haben Gespräche mit den Verantwortlichen des EVK und der GFO-Kliniken geführt und versucht, über schon bestehende Hilfsmöglichkeiten aufzuklären. Zuletzt versandten wir einen Fragebogen, um uns genauer über den aktuellen Zustand zu informieren. Leider wurde der Fragebogen nicht beantwortet.

Unsere Erkenntnisse zeichnen ein sehr unterschiedliches Bild. So hat das EVK schon vor Jahren begonnen, über eine Photovoltaik-Anlage selbst Energie zu produzieren und Einsparmöglichkeiten zu finden. Mitarbeitern wurde E-Mobilität angeboten und versucht, die Ernährung auf gesünderes und regionales Essen umzustellen.  Weitere Themen wären Einkauf, Abfallentsorgung, Medikamente incl. Narkosegase, Energie- und Wasserverbrauch.    

Eine/n Klima-Manager:in (Kostenneutrale Ausbildung über KLIK-green möglich) gab es nicht, man ging davon aus, das selbst gut regeln zu können (EVK) oder wusste gar nichts von dieser Möglichkeit (GFO).

In den GFO-Kliniken scheint es noch wenig Wissen und Aktivität zur Nachhaltigkeit zu geben, was angesichts der o.g. Ansprüche und der rasanten Entwicklung der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß ist. Hier haben wir über Kontakte (z.B. Krankenhausgesellschaft NRW) und Veröffentlichungen Unterstützung ermöglicht und auch weiterhin angeboten.

Alle Bereiche des medizinischen Sektors müssen erheblich aktiver werden, um den Anspruch der Ärzteschaft zu erfüllen und die Erreichung der Pariser Klimaziele im Bereich des Möglichen zu halten.

Die Klimafreunde Rhein-Berg verfolgen weiter mit Interesse die Maßnahmen der Kliniken in Bergisch Gladbach und bieten Unterstützung an, indem wir über Fördermöglichkeiten informieren und Verbindung zu Netzwerken wie KLUG (Klima und Gesundheit) herstellen.