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Die Klimafreunde Rhein-Berg e.V. und Klima­gruppen fordern von ihren Stadtwerken Klima­neutralität bis 2030

Der „Rheinland-Appell“richtet sich an Stadtwerke im Rheinland und Bergischen Land

Klimagruppen im Rheinland und Bergischen Land fordern mit einem gemeinsamen offenen Brief ihre Stadtwerke auf, bis 2030 klimaneutral zu werden. Ausgehend von dem Mediations­ergebnis zwischen Klimawende Köln, der RheinEnergie AG und der Kölner Stadtverwaltung wollen die Klimagruppen in der Region jetzt auch von ihren Stadtwerken ein Bekenntnis zum 1,5°C-Klimaschutz­ziel einfordern. Konkret angesprochen werden die Stadtwerke, an denen die RheinEnergie beteiligt ist und für die die RheinEnergie Trading AG Strom einkauft.

„Um die Temperatur­erhöhung auf 1,5°C zu begrenzen, muss Deutschland bis 2030 klimaneutral werden. Daher fordern wir von unseren Stadtwerken, sich dieses Ziel zu eigen zu machen und mit konkreten Maßnahmen einen angemessenen Beitrag zu leisten“, sagt Manfred Blumberg vom Klimabündnis Oberberg. Die Klimaschützer*innen fordern, die Strom­versorgung bis 2030 und die Wärme­versorgung bis spätestens 2035 auf erneuerbare Energien umzustellen.

In einer ersten Recherche zeigen die Klimagruppen auf, wie hoch der Anteil an erneuerbaren Energien am verkauften Strom laut Strom­kennzeichnung für 2020 bei den einzelnen Stadtwerken war. Den mit Abstand geringsten Anteil an erneuerbaren Energien haben die BELKAW aus Bergisch Gladbach mit 7,0% und die Energie­versorgung Dormagen mit 6,6%. „Das zeigt, wie sehr einzelne Stadtwerke noch auf Strom aus Kohle- und Erdgas­kraftwerken setzen. Daher fordern wir unsere Stadtwerke auf, jetzt Maßnahmen­pläne vorzulegen, wie sie bis 2030 klimaneutral werden können“, sagte Stefan Häusler von den Klimafreunden Rhein-Berg e.V.

Die Stadtwerke Pulheim, die GVG Rhein-Erft und die Stadtwerke Troisdorf dagegen sind schon auf einen guten Weg – nach der Strom­kennzeichnung verkaufen sie bereits heute 100% Ökostrom, wobei die Qualität sehr unterschiedlich ist. „Wir finden es nicht ausreichend Graustrom an der Strombörse mit sogenannten Herkunfts­nachweisen grün einzufärben. Vorbildlich sind dagegen die Stadtwerke Pulheim, die Strom aus Erneuerbaren-Energie-Anlagen verkaufen, die nicht älter als vier Jahre sind. Damit unterstützen die Stadtwerke den weiteren Ausbau aktiv,“ erklärt Ute Boronowsky von Klimawende Köln.

Anteil erneuerbar Energie nach Strom­kennzeichnung 2020

Stadtwerke Pulheim 100%
GVG Rhein-Erft, Erft Power 100%
Stadtwerke Troisdorf, Privat- und Kleingewerbe­kunden 2019 100%
SWB – Stadt­werke Bonn 81,8%
AggerEnergie Gummersbach 69,5%
EVL – Energie­versorgung Leverkusen 19,9%
Stadtwerke Sankt Augustin 17,5%
Stadtwerke Lohmar 15,3%
RheinEnergie 15,3%
BELKAW Bergisch Gladbach 7,0%
EVD Energie­versorgung Dormagen 6,6%

Der „Rheinland-Appell“ wurde als offener Brief an die Geschäftsführer*innen, Vorstands­vorsitzenden und Aufsichtsrats­mitglieder der Stadtwerke und Energie­versorgungs­unternehmen im Rheinland und im Bergischen Land, an die Oberbürgermeister*innen, Landrät*innen und Bürgermeister*innen sowie die gewählten Vertreter*innen in den Stadt- und Gemeinde­räten und Kreistagen versendet.

Der Rheinland-Appell wurde bisher unterzeichnet von 22 Klima- und Umwelt­gruppen aus der Region sowie, Berlin und München. Weitere Infos zur Stadtwerke-Kampagne finden Sie unter: klimawende.koeln/stadtwerke